HABITAT
Partizipative Installation. Konzeption und Durchführung w/ Simon Julia Senft und Philipp Rösler. We Are Kiosk, Wuppertal. 2020. Ebenso als 'Dimensionen des Bewohnens' unter Leitung von Simon Julia Senft. Bei: Angst Ekel Scheitern, Symposium zu den blinden Flecken der Nachhaltigkeit. Hamburg. 2023.
Habitat (lat. habitare »wohnen«) wird in der deutschen Sprache schlicht mit dem Wort »Lebensraum« übersetzt. Doch welche Qualitäten machen diesen Lebensraum aus?
Mit der gemeinsamen Arbeit HABITAT wird die westliche, human-zentrierte Perspektive, die in unseren Breitengraden dominant ist, charmant herausgefordert. Gezeigt wird eine collagenhafte Gegenüberstellung diverser Formen des Wohnens unterschiedlichster Dimensionen. Ausgewählte Fotografien internationaler Fotograf*innen werden dabei gleichwertig und unkommentiert nebeneinander gestellt und folgen dennoch einer subtilen Dramaturgie. Sie laden die Betrachtenden ein, die verschiedenen Makro- und Mikroebenen des (Be-)Wohnens selbst zu erkunden und ein alltägliches Phänomen mit anderen Augen zu sehen. Während die 400 Fotografien umfassende Bildkulisse die facettenreichen, parallel existierenden Dimensionen des (Be-)Wohnens visualisiert, erzeugen von Betrachtenden zu Beginn zufällig aus einem Lostopf gezogene Fragen und Aussagen eine Reaktion. Besucher*innen werden anhand dieser Fragen dazu eingeladen, das Gesamtbild genauer zu betrachten.
Der eigenen Assoziationskette konnte freier Lauf gelassen werden, um die Zettel, mit lokalen Bezügen zu Orten oder Bezirken, schließlich durch ein Befestigen auf einem der Fotografien zu kommentieren, zu beantworten oder Irritation hervorzurufen: Auf diese Weise nutzt die Installation Bilder als Wortauslöser. Gleichzeitig bringt sie Worte als Bildauslöser in Aktion und setzt beide Sphären produktiv miteinander in Beziehung. Das Suchen passender Gegenstücke verführt die Besuchenden charmant dazu, Position zu beziehen, ohne moralisch darüber zu urteilen. Durch die Kombination von Text und Bild verändern die Besucher*innen das Werk und eignen es sich nach und nach an. Infolgedessen entsteht vor Ort eine temporäre Dynamik, die wiederum auf die Reaktionen des Publikums zurückwirkt und zur Teilhabe am Prozess der Umgestaltung einlädt. Die sichtbar gemachten Assoziationen aller Anwesenden werden als Trigger und Ausgangspunkt des Miteinander-ins-Gespräch-Kommens genutzt, tragen implizites Wissen nach außen und verdeutlichen die selbstverständliche Anwesenheit parallel existierender Perspektiven.
Die Intervention erlaubt eine sehr persönliche, subjektive Auseinandersetzung mit einem komplexen, vielschichtigen Themaund macht die Ergebnisse dessen gleichzeitig für andere sichtbar. Dieser inklusive kollektive Forschungsansatz basiert auf gleichzeitiger, individueller Expression und macht Vielfalt sowie Unterschiedlichkeit sicht- und verhandelbar. Sie macht Besuchende, die in der Regel Empfänger_Innen sind, zu Sender*innen: Auf diese Weise wird die individuelle Reflexion nach außen getragen; ein innerer Mono-log zum spielerischen Multi-log. Der teils kontextbezogene Input dient als Samen für neue Ideen und Perspektiven und erlaubt neue Blickwinkel auf Altbekanntes.

Während die 400 Fotografien umfassende Bildkulisse die facettenreichen, parallel existierenden Dimensionen des (Be)Wohnens visualisiert, zielen die zufällig gezogenen Fragen und Aussagen auf eine Reaktion bei den Besucher*innen ab. Dadurch werden diese eingeladen, das Gesamtbild anhand spezieller Linsen genauer zu betrachten, um der eigenen Assoziationskette anschließend freien Lauf zu lassen. Auf diese Weise nutzt die Installation Bilder als Wortauslöser. Gleichzeitig bringt sie Worte als Bildauslöser in Aktion und setzt beide Sphären produktiv miteinander in Beziehung.

Das Suchen passender Gegenstücke verführt die Besuchenden charmant dazu, Position zu beziehen, ohne moralisch darüber zu urteilen. Durch die Kombination von Text und Bild verändern die Besucher*innen das Werk und eignen es sich nach und nach an. Infolgedessen entsteht vor Ort eine temporäre Dynamik, die wiederum auf die Reaktionen des Publikums zurückwirkt und zur Teilhabe am Prozess der Umgestaltung einlädt. Die sichtbar gemachten Assoziationen aller Anwesenden werden als Trigger und Ausgangspunkt des Miteinander-ins-Gespräch-Kommens genutzt, tragen implizites Wissen nach außen und verdeutlichen die selbstverständliche Anwesenheit parallel existierender Perspektiven.