K/EIN BILD DER ZUKUNFT
24.-26.05.2019, Brandenburg, Stolpe, Concrete Transformation Festival. Partizipative Installation.
#Zukünfte #Experimentelle Forschung #Partizipative Kunst
Leitende Fragestellung
(Wie) Kann das Imaginieren über Zukünfte im Kontext eines brachliegenden Industriegeländes begünstigt werden?
Aufbau & Ablauf
Im Rahmen meiner Beteiligung am Concrete Transformation Festival stand der Versuch im Vordergrund, ein imaginationsbegünstigendes Angebot zu schaffen, um zum Spekulieren über Zukünfte des Areals des ehemaligen Betonwerks anzuregen. Die Besucher*innen der Veranstaltung sollten eingeladen werden, sich selbst zu befragen, welch zukünftiger Zustand des Areals des Fotografierens wert gewesen sein wird. Dies beschrieb einen gedanklichen Sprung in die Zukunft, von dem aus versucht werden sollte, zurück in die Gegenwart zu blicken; vergleichbar mit der grammatikalischen Zeitform Futur II oder auch Backcasting-Strategien der Zukunftsforschung. Damit wurden die Zeitdimensionen des Fotografierens spielerisch durcheinandergebracht: Ein Foto entsteht häufig, wie eben erläutert, aus der Intention, das Abbild eines Zustandes festzuhalten. Es existiert in diesem Fall also ein Zustand, der für die fotografierende Person des Fotografierens wert erscheint und daraufhin fotografiert wird. Die Umkehrung dieser Logik sollte durch die Frage danach angeregt werden, welcher Zustand erreicht werden müsste, um des Fotografierens wert zu werden; eine Frage nach einem Zustand, der des Fotografierens wert geworden sein wird. Es ging also nicht um die Abbildung eines gegenwärtigen und dadurch Vergangenheit werdenden Zustands, sondern um die Imagination eines zukünftigen Zustandes, der entsprechend Eigenschaften aufweist, die des Fotografierens wert wären. Ein gedankliches Foto einer Zukunft, das anschließend durch ein Wort, eine Beschreibung, eine Skizze oder andere Visualisierung vor Ort sichtbar festgehalten werden sollte. Letzteres zielte darauf ab, ein gemeinschaftliches Kunstwerk—eine Art Zukunftsbild—zu schaffen, das andere und nicht teilnehmende Betrachter*innen ebenfalls inspiriert. Im Vordergrund standen demnach individuelle Sichtweisen und Ideen der Besuchenden des Festivals. Diese sollten zum Imaginieren angeregt und dazu eingeladen werden, ihre Zukunftsvorstellungen visuell zu kommunizieren, um diese so wiederum für andere sichtbar werden zu lassen. Dabei sollte es um eine Art Angebot zur Einnahme neuer, anderer und ungewohnter gedanklicher (und physischer) Zugänge zum Areal des ehemaligen Betonwerks gehen. Vorher nicht vorhandene Sichtweisen und Perspektiven auf den Ort des Geschehens sollten begünstigt werden.